Rhythmische Massage fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers
Die Rhythmische Massage besticht durch ihre rhythmischen, dynamischen und individuellen Griffqualitäten, mit deren Hilfe der Therapeut beim Patienten eine spezielle Tiefenwirkung erreicht. Daraufhin stellt sich nicht nur eine Leichtigkeit und Wärme ein, sondern es werden ebenfalls die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt.
Rhythmische Massage - was ist das?
Bei der Rhythmischen Massage nach Dr. med. Ita Wegemann sowie M. Hauschka handelt es sich um eine besondere Erweiterung der sogenannten Klassischen Massage, die auf den diversen Erkenntnissen der anthroposophischen Medizin gründet. Die Rhythmische Massage bietet einen ganzheitlichen Behandlungs-Ansatz. Sie ist eine moderne Massageform, die nicht nur die Durchblutung fördert und die Bewegungsprozesse der Blutgefäße anregt, sondern sie hilft ebenfalls dabei, vorhandene Fehlspannungen im Muskel- sowie Bindegewebe zu regulieren. Zudem wirkt sich die Rhythmische Massage generell unterstützend auf den menschlichen Körper aus. Während der Behandlung achtet der Therapeut stets darauf, die Griffqualität individuell auf den Patienten anzupassen. Der grundlegende Ansatz bei der Rhythmischen Massage ist, dass der Rhythmus das Leben trägt beziehungsweise der Träger der Gesundheit ist. So werden hier Wärmeprozesse angeregt und Festes wieder zum Fließen gebracht, sodass die eigene Seele den Körper ergreifen und regulieren kann. Diese besondere Massageform wird nicht nur bei den verschiedensten Krankheiten und Beschwerden, sondern ebenfalls zur Prävention angeboten. Dabei wird über die eigentliche Behandlung der Symptome hinausgegangen und versucht, einen umfassenden Heilungsprozess zu unterstützen, damit sich ein größtmögliches Wohlbefinden einstellt.
Die Geschichte der Rhythmischen Massage
Die Geschichte der Rhythmischen Massage wurzelt im 19. Jahrhundert. Damals entwickelte der gebürtige Schwede Pehr Henrik Ling ein regelrechtes System verschiedener Behandlungsformen. Bei seinen Tätigkeiten stützte er sich auf die vielfältigen Erfahrungen von den alten Griechen. Diese setzten bei ihrer üblichen Körperpflege ebenfalls auf Gymnastik sowie Massagen. Auf diese Weise entstand auch die sogenannte "Schwedische Massage", die heute im Wesentlichen als die Grundlage der "Klassischen Massage" angesehen wird. Durch die Bearbeitung der Schwedischen Massage in Verbindung mit den Erkenntnissen der Anthroposophie entwickelte Ita Wegmann später in ihrer eigenen Klinik die Rhythmische Massage.
Doch zuerst wurde sie zwischen den Jahren 1900 bis 1905 in Berlin und Holland in den unterschiedlichsten Massagemethoden ausgebildet. Von 1906 bis 1911 studierte sie in Zürich und München Medizin. Medizinische Hinweise vonseiten Rudolf Steiners, der als Begründer der Anthroposophie gilt, sowie die diversen menschenkundlichen Erkenntnisse dieser medizinischen Richtung führten schließlich im Jahre 1921 dazu, dass Ita Wegmann ihre eigene Klinik gründete. Dort unterwies sie das Klinik-Personal unter anderem im mündlichen Unterricht und in der Rhythmischen Massage, die sie am liebsten selbst vorführte. Dabei achtete sie stets darauf, dass alle Schüler auf ihre eigene, intuitive Weise, das für den jeweiligen Patienten Richtige anwendeten. Im Jahre 1929 trat dann die Ärztin Margarethe Hauschka ihre Arbeit an der Ita Wegmann Klinik an. Margarethe Hauschka nahm viele Jahre an den verschiedensten therapeutischen Schulungen teil, wobei vor allem die Rhythmische Massage sowie die Maltherapie ihr Interesse weckten. So kam es, dass sie selbst diese besondere Massageform unterrichtete. Während dieser Zeit wurde die Rhythmische Massage beständig weiterentwickelt und weitergegeben. Später eröffnete sie ihre "Schule für Künstlerische Therapie und Rhythmische Massage", die mittlerweile den Namen "Margarethe Hauschka-Schule" trägt. Heute kann die Rhythmische Massage in den unterschiedlichsten Schulen in verschiedenen Ländern erlernt werden.
Wirkungsweise
Die Wirkung der Rhythmischen Massage nach Ita Wegmann beeinflusst vor allem die Atmung sowie die Flüssigkeitsströme des kompletten Organismus. Hier tragen hauptsächlich die Lymphe und das Blut die körpereigene Wärme. Mithilfe der speziellen Massageform werden über das Unterhautzellgewebe die verschiedenen Flüssigkeitsströme angeregt. Auf diese Weise ist es möglich, verdichtete und krankhaft verfestigte Strukturen zu lösen, sodass diese wieder zum Fließen gebracht werden. Dadurch wird zum Beispiel Folgendes erreicht:
- Eine zunächst flache Atmung wird vertieft
- Es stellt sich ein gewisses Leichtigkeits-Gefühl ein
- Förderung der Ausatmung
- Beleben und Erwärmen von sogenannten "Kälteinseln"
- Lösen von Überspannungen und Schmerzen
- Die Eigenregulation der verschiedenen Funktionskreise wird angeregt
Bei der Rhythmischen Massage werden Körper und Seele in Einklang miteinander gebracht, sodass sich der Patient wieder als eine Einheit, ein Ganzes erlebt. Möglich wird das auch dadurch, dass der Therapeut hierbei immer auf die individuellen Belange jedes Einzelnen eingeht. Mithilfe der Rhythmischen Massage ist es auch möglich, die Gesundheit zu erhalten sowie die verschiedensten Krankheiten zu überwinden.
Welche Griffe werden bei der Rhythmischen Massage angewendet?
Bei der Rhythmischen Massage kommen verschiedene Griffe zum Einsatz. Dabei wird generell darauf geachtet, was jeder Patient individuell benötigt. Typische Griffe sind beispielsweise:
- Knetungen: rhythmische, tief greifende Pulsation.
- Streichungen: Regen die Lymphströme an, entstauen und helfen dabei, zu entgiften.
- Binden sowie Lösen: Der Körper kann hier eine neue Struktur erfahren.
Wann wird die Rhythmische Massage angewandt?
Die Rhythmische Massage wird bei den verschiedensten Therapiezielen empfohlen. Dazu gehört unter anderem:
- Das Ausgleichen vorhandener Disharmonien
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte
- Linderung bestimmter Beschwerden
Ebenso wird diese Massageform bei diversen Indikationen angewandt, wie etwa bei:
- Muskelverspannungen
- Durchblutungsstörungen
- Verdauungsstörungen
- Wirbelsäulenerkrankungen
- Kopfschmerzen
Die Rhythmische Massage kann ärztlich verordnet werden. Zudem wählen viele Patienten diese spezielle Behandlungsform aber auch selbst aus, um beispielsweise ihre Gesundheit zu fördern, die eigene Lebensqualität zu erhalten oder um sich zu regenerieren.
Wann sollte die Rhythmische Massage nicht angewendet werden?
Die Rhythmische Massage sollte beispielsweise bei folgenden Beschwerden nicht angewendet werden:
- Pilze
- Ekzeme
- Furunkel
- Entzündungen, die durch pathogene Keime hervorgerufen werden
- Offene Wunden
- Fieberhafte Erkrankungen
- Im Bereich vorhandener Verbrennungen
Wer sich nicht sicher ist, ob die Rhythmische Massage im gesundheitlichen sowie präventiven Bereich für einen selbst geeignet ist, der spricht dies am besten vorab mit dem Arzt ab.
Wie lange dauert eine Rhythmische Massage?
Eine Rhythmische Massage dauert ungefähr 30 bis 60 Minuten. In dieser Zeit erhält der Patient nicht nur seine Massage, sondern es ist ebenfalls eine Nachruhe-Zeit inbegriffen. Die Nachruhe ist wichtig, da der Körper hier auf die Behandlung eingeht und sie verarbeitet.
Kann die Rhythmische Massage von jedem erlernt werden?
Generell kann die Rhythmische Massage von jedem erlernt werden. Allerdings sollte man hierfür vorab eine Massage Ausbildung absolvieren. Wird angestrebt, die Rhythmische Massage nicht auf ärztliche Verordnung hin, sondern zur Prävention anzubieten, dann kann sie beispielsweise auch zusätzlich zu der Wellness Massage Ausbildung der SWAV erlernt werden. Mit einer solchen Massageausbildung verfügt man über das notwendige Hintergrundwissen, das für derartige Behandlungen notwendig ist. Des Weiteren lernen die Teilnehmer einer Wellness Ausbildung unter anderem auch die Anwendung verschiedener Packungen, Bäder und werden in der Rechts- sowie Berufskunde unterrichtet. Dazu wird hier das Massieren lernen groß geschrieben, sodass auch die unterschiedlichsten Massageformen kennengelernt und trainiert werden. Dazu gehören bei der SWAV beispielsweise die klassische Ganzkörpermassage, die manuelle Lymphdrainage und die Hot-Stone-Massage.
Massage lernen: mithilfe der Wellness Massage Ausbildung zur eigenen Praxis?
Mit der SWAV-Ausbildung zum/zur Geprüften Fachpraktiker/in für Massage, Wellness und Prävention ist es auch möglich, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen. Die Wellness Ausbildung kann beispielsweise während einiger Urlaubstage neben dem Beruf absolviert werden. Trotz der relativ kurzen Zeit werden hier fundierte Fachkenntnisse auf hohem Niveau vermittelt. Im Anschluss daran kann man diese Tätigkeit neben- oder auch hauptberuflich ausüben. Auf Wunsch ist es dann natürlich auch möglich, weitere Massagekurse zu belegen. So bietet es sich unter anderem an, die Rhythmische Massage zusätzlich zu erlernen. Auf diese Weise verfügt man über das Wissen von einem zusätzlichen Massagekurs und das eigene Leistungsspektrum wird erweitert.