09. Januar 2017
Lesezeit ca. 5 Min.

Schmerzende Gelenke, Dysbalancen der Muskeln oder Bänderdehnungen - Klienten mit diesen Beschwerden benötigen ein spezielles Training. Normale Kraftübungen können bei solchen Symptomen kontraproduktiv sein. Mit der Isokinetik können Fitnesstrainer die Übungen für solche Klienten individuell anpassen. Die neue Methode erlernen Sie in der Fitnesstrainerausbildung.

In der Fitnesstrainerausbildung geht es nicht nur um Hanteltraining oder klassische Übungen mit Gewichten. Auch innovative Methoden gehören zum Know-how, das Sie als Personal Trainer benötigen. Eine solche Innovation ist die Isokinetik. Gemeint ist damit ein besonderes Gerätetraining. Bei diesem führt Ihr Klient Bewegungen gegen einen voreingestellten Widerstand des Trainingsgeräts aus. Überlastungen werden vermieden.

Nachteile des klassischen Trainings

Klassisches Training mit Gewichten und Hanteln hat einen entscheidenden Schwachpunkt: Der Muskel wird nur während eines Teils der Übungen trainiert. Wird etwa eine Hantel durch die Beugung des Unterarms zur Schulter gezogen, dann ist der Bizeps nur dann im vollen Einsatz, wenn Unter- und Oberarm einen rechten Winkel bilden. Vorher zieht die Hantel zwar an der Armmuskulatur, aber der Bizeps ist wenig beteiligt. Der Widerstand eines Gewichts ist beim Fitnesstraining mit Hanteln nicht immer gleich. Die Isokinetik gleicht dies aus. Hier geben Sie als Fitnesstrainer Ihren Klienten die Möglichkeit, gegen einen konstanten Widerstand zu trainieren.

Was steckt hinter der Isokinetik?

Isokinetik gilt als revolutionäre Trainingsmethode, die schnellere Erfolge als klassisches Training erzielen kann. Schmerzhafte Gelenke können durch isokinetische Übungen schonend trainiert werden. Die Besonderheit: Es werden keine Gewichte eingestellt, sondern eine Bewegungsgeschwindigkeit. Je schneller Ihr Klient Drück- oder Ziehbewegungen ausführt, desto größer ist der Widerstand des Geräts.

Der Trainingseffekt entsteht, wenn Ihr Klient schneller trainieren möchte, als es das Gerät zulässt. Das Training in der Isokinetik ist vergleichbar mit dem Üben im Wasser. Das Wasser leistet einen Widerstand, der bei jeder Bewegung bewältigt werden muss. Analog trainieren Ihre Klienten gegen den Widerstand des Isokinetik-Geräts.

Individuelles Training bei jeder Bewegung

Die Intensität der Übung können die Trainierenden selbst steuern. Es wird kein Gewicht vorgegeben und Sie stellen keine Laufgeschwindigkeit ein. Stattdessen kann die Intensität des Trainings in jedem Moment variiert werden. Ihr Klient muss das zu trainierende Körperteil dazu nur schneller oder langsamer bewegen. Möglich machen dies spezielle Kraftgeräte.

Training mit einem Kraftblock

Vor dem Trainings-Kurs stellen Sie das Isokinetik-Gerät ein und bauen einen Kraftblock auf. Sie stellen eine Grundspannung oder Bewegungsintensität ein, die Ihr Klient mindestens erreichen muss. Sie entspricht dem minimalen Niveau, welches ohne besondere Muskelanspannung erreicht wird. Dies kann etwa durch den Zug am Trainingsgerät geschehen. Das Gerät "merkt" sich die Intensität des Zugs und hält den Widerstand im Sinne eines Kraftblocks aufrecht. Gegen diesen Widerstand wird "antrainiert". So fordert das Gerät eine gleichbleibende Leistung vom trainierten Muskel.

Beispiel: Das Isokinetik-Training nach einer Knie-Operation

Wer eine Knie-Operation hinter sich hat, etwa die Implantation eines künstlichen Gelenks, kann dieses zunächst schlecht bewegen. Es fällt schwer, das Knie zu beugen, und von einer normalen Beugefähigkeit sind Patienten oft weit entfernt. In der Isokinetik messen Sie, wie weit Ihr Klient sein Knie problemlos beugen kann. Die Gradzahl der Beugung stellen Sie als Mindestbeugung ein. Beim Training bewegt sich die Schiene des Geräts auf und ab und Sie motivieren Ihren Klienten, die Beugung über diese Mindestgradzahl hinaus zu steigern. Der dafür erforderliche Kraftaufwand stärkt die Muskeln des Beines.

Vorteile der Isokinetik

In Ihrer Fitnesstrainerausbildung lernen Sie die entscheidenden Vorteile des Trainings an isokinetischen Geräten kennen. Zudem lernen Sie, wie es gelingt, dieses Wissen gut zu vermitteln, um Ihre Klienten für das Training in der Isokinetik zu begeistern. Wesentliche Vorteile des isokinetischen Trainings:

  • hoher Kraftzuwachs
  • Eignung für verletzte Patienten
  • auch Klienten mit Gelenkproblemen können isokinetisch trainieren
  • Überlastungen werden vermieden
  • gleichmäßige Kraftentwicklung in jedem Gelenkwinkel

Effektiv für einen schnellen Kraftzuwachs trainieren

Sie erleben in der Fitnesstrainerausbildung praktisch, wie die Geräte benutzt und eingestellt werden, und dürfen diese auch selbst ausprobieren. Dabei wird Ihnen auffallen, wie effektiv das Training mit einem isokinetischen Ansatz ist. Während der Kraftzuwachs nach einem Monat Hanteltraining bei nur 13 % liegt, können mit der Isokinetik in der gleichen Zeit bis zu 27 % Kraftzuwachs erreicht werden. Sogar Muskeldysbalancen - ein gestörtes Zusammenspiel verschiedener Muskeln - kann mit dem Training gut behandelt werden.

Geringes Verletzungsrisiko

Als Fitnesstrainer üben Sie nicht nur mit sportlichen und fitten Klienten. Einige Ihrer Kunden leiden vielleicht unter Gelenkerkrankungen, andere können nach einem Unfall Bewegungseinschränkungen aufweisen. Für diese Personengruppe ist das Training in der Isokinetik ideal. Mit Ihrem Know-how aus der Ausbildung zum Personal Trainer passen Sie die Geräte an die Bedürfnisse dieser Klienten an und können geschwächte Patienten mit nur sehr geringem Verletzungsrisiko trainieren. Anhand der individuellen Leistungsfähigkeit Ihres Klienten wird der Widerstand des Geräts angepasst. Ist der Kraftaufwand zu hoch, muss er nur langsamer trainieren. Ungewollte Beschleunigungen oder Überlastungen können vermieden werden.

In jedem Winkel eines Gelenks trainieren

In jedem Gelenkwinkel erfolgt beim isokinetischen Training eine gleichmäßige Kraftentwicklung. Muskeln können nicht in jeder Position die gleiche Kraft aufbringen. Dies kennen Sie vielleicht von Liegestützen - je näher die Nase dem Boden kommt, umso anstrengender wird die Übung. Beim klassischen Training wird mehrheitlich an diesem Punkt trainiert - bei der Bewegung, die am schwersten fällt. Beim isokinetischen Training ist der Trainingswiderstand hingegen angepasst und wirkt in jedem Winkel des Gelenks gleich.

Fazit / Ausblick

Die Isokinetik ist eine innovative Trainingsmethode, die Sie in der Fitnesstrainerausbildung kennenlernen. Mit Ihrem Know-how in der Isokinetik können Sie später Patienten unterstützen, für die klassisches Üben mit Gewichten nicht sinnvoll ist. Die Muskeln werden hierbei effektiv angesprochen, und Überlastungen bleiben durch die Anpassung der Geräte an Ihre Klienten aus.

Über den Autor
Autorenbild Ulrich Pötter
Ulrich Pötter

Der Autor Ulrich Pötter ist selbst staatlich anerkannter Therapeut und Präventionsexperte. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit innovativen Ausbildungskonzepten in den Bereichen Massage, Fitness, Wellness, Heilpraktik und Prävention. Er hat fünf professionelle Akademien gegründet, bei denen er auch heute noch Geschäftsführer und Direktor ist.

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Profilbild von Allex Kartun
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vor 3 Wochen
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Sabine M.
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Valeriya Ibe