12. November 2025
Lesezeit ca. 13 Min.

Journaling ist das strukturierte Schreiben mit klarer Absicht: Gedanken ordnen, Emotionen regulieren, Ziele festhalten. Richtig eingesetzt entlastet es den Kopf, senkt Stress und schafft Fokus – in nur wenigen Minuten pro Tag. Dieser Artikel zeigt dir, wie Journaling neuropsychologisch wirkt, welche Methoden sich bewährt haben und wie du heute mit einer 15-Minuten-Routine starten kannst.

Grundlagen – wie Journaling wirkt

Hinter Journaling steht die Idee, Gedanken, Emotionen und Ziele strukturiert zu Papier zu bringen – als Werkzeug für Klarheit, Selbstregulation und persönliches Wachstum. Werden Inhalte bewusst formuliert, entstehen Impulse, die das Nervensystem beruhigen, kognitive Last reduzieren und Handlungen fokussieren. Besonders deutlich spürbar ist der Effekt auf das Stresssystem: Grübelschleifen lösen sich, der Parasympathikus wird aktiviert, Prioritäten erscheinen klarer.

Viele Anwender:innen berichten außerdem von besserer Schlafqualität, höherer Motivation und einem stärkeren Gefühl der Selbstwirksamkeit. Häufige positive Effekte sind:

  • Entlastung & Stressabbau: Gedanken „auslagern“, Umschalten in einen ruhigeren Modus.
  • Fokus & Produktivität: Klarere Tagesziele, weniger Kontextwechsel.
  • Emotionale Balance: Gefühle benennen → einordnen → neu bewerten.
  • Lernen & Transfer: Erfahrungen reflektieren und in konkrete Schritte übersetzen.

Wichtig: Journaling ist eine Selbsthilfe- und Präventionsmethode. Es ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei anhaltenden Beschwerden solltest du fachlichen Rat einholen.

Key-Facts übers Journaling

  • Schneller Einstieg: 5–15 Minuten täglich reichen für spürbare Effekte.
  • Mehr Fokus & weniger Grübeln: Schreiben entlastet das Arbeitsgedächtnis.
  • Flexibel im Alltag: Analog oder digital, mit Prompts oder Stichpunkten.
  • Bewährte Methoden: Expressives Schreiben, Morning Pages, Bullet Journal, Dankbarkeit.
  • Direkt umsetzbar: 15-Minuten-How-to inkl. Check-in, Kern, Wrap-up.

Vorbereitung – Atmosphäre, Material & Sicherheit

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Praxis. Je stimmiger der Rahmen, desto leichter findet dein Schreiben Tiefe.

Raum & Atmosphäre

  • Ruhe & Wärme: Leises Umfeld, bequemer Sitzplatz, warmes Licht.
  • Licht: Gedimmt oder Tageslicht; Blendung vermeiden.
  • Unterlage: Fester Schreibuntergrund, angenehmes Schreibgerät.
  • Ritual: Optional Tee, ein tiefer Atemzug, 30 Sekunden Stille.

Materialien

  • Analog: Schlichtes Notizbuch + Stift (Datum & Tags notieren).
  • Digital: Textdokument oder App mit Suchfunktion & Vorlagen.
  • Struktur: 1–2 feste Formate (z. B. „3 Dinge heute“ + „1 Mini-Action“).

Datenschutz & Grenzen

  • Privatsphäre: Heft sicher aufbewahren; digital: Passcode/Cloud-Einstellungen prüfen.
  • Selbstschutz: Bei schweren Themen: sanfte Dosis, Pausen, ggf. professionelle Unterstützung.
  • Warnsignal Schmerz: Wenn Schreiben akut belastet, Druck rausnehmen → Atemfokus/kurze Liste.

Techniken – Methoden & die passende Intensität

Die Methode entscheidet, ob Journaling wohltuend und wirksam ist. Wichtig sind Absicht, Rahmen und Dosis. Arbeite langsam, bewusst und in einem gleichmäßigen Tempo (Timer hilft).

Methoden

  • Expressives Schreiben: 10–20 Min. frei über ein Thema, ohne Zensur. Danach 2 Sätze: „Was nehme ich mit?“
  • Morning Pages: 1–2 Seiten am Morgen, ungefiltert – Kopf leeren, Prioritäten spüren.
  • Bullet Journal: Aufgaben, Termine, Ziele, Reflexion in Stichpunkten & Symbolen.
  • Dankbarkeitsjournal: 3 Dinge pro Tag + 1 kleine Selbstanerkennung.
  • Ziel-/WOOP-/SMART-Journal: Ziele klar, Hindernisse antizipieren, nächsten Schritt definieren.

Intensität – die 10-Punkte-Skala

Nutze eine persönliche Skala von 1 (sehr leicht) bis 10 (emotional intensiv). Für den Alltag gilt: 3–5 (angenehm fokussiert). Bei belastenden Themen anfangs 2–3 wählen.

Journaling am Tage
© MaxStock - adobe.com

Dauer & Rhythmus

  • Dauer pro Session: 5–15 Minuten reichen oft.
  • Rhythmus: Ruhig, ohne Ablenkung; Handy stumm.
  • Konstanz: 4–5×/Woche ist wirksamer als seltene lange Sessions.

Die folgende Übersicht hilft dir, eine kurze, alltagstaugliche Journaling-Routine aufzubauen. Nutze sie als Lernhilfe oder visuelle Orientierung für deine ersten Wochen.

Slot Fragen/Prompts Beispiel
Check-in Wie bin ich da? Was spüre ich im Körper? „ruhig, aber müde; Schultern angespannt“
Kern Was ist heute wichtig? Was lasse ich bewusst liegen? „1 Landingpage; Mails bündeln; Social abends“
Wrap-up Was nehme ich mit? Wofür bin ich dankbar? „Klarheit zu Priorität A; dankbar für Unterstützung“

Wenn du visuell lernen möchtest, nutze zunächst eine Timer-gestützte 10-Minuten-Routine: 2 Min. Check-in → 7 Min. Kern → 1 Min. Wrap-up. Danach erweitern.

Uli Pötter
Ulis Tipp: Starte 14 Tage mit nur 5 Minuten täglich und derselben Uhrzeit. Konstanz schlägt Umfang – danach kannst du auf 10–15 Minuten erhöhen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung (15–25 Minuten)

Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger:innen und kann für Selbstmanagement, Stressprävention oder Kreativarbeit genutzt werden. Die Zeiten sind Richtwerte – wichtiger ist Regelmäßigkeit und Absicht.

Aufwärmen (2–3 Minuten)

  1. Rahmen setzen: Handy auf „Nicht stören“, Timer wählen (z. B. 12 Min.).
  2. Mini-Check-in: 1–2 Sätze zu Stimmung/Energie.
  3. Intention: „Heute schreibe ich über … weil …“

Kern – Schreiben (10–15 Minuten)

Wähle eine Methode und bleibe dabei:

  • Expressiv: Freier Text zu einem Thema (ohne Bewertung).
  • Strukturiert: 3 Bullet-Points: Priorität · Hindernis · Mini-Action.
  • Dankbarkeit: 3 Dinge + 1 Sache, die du heute gut gemacht hast.

Ausklang (1–2 Minuten)

  • Wrap-up: 1 Satz „Das nehme ich mit“.
  • Nächster Schritt: 1 Mini-Action für morgen (≤ 10 Minuten).

Zeitplanung & Häufigkeit

  • Einheit: 10–20 Minuten genügen.
  • Frequenz: 4–5×/Woche ideal; alternativ täglich 5 Minuten.
  • Beständigkeit: Fixe Uhrzeit & Ort (Ritual).

Weiterführend: WHI – Start · Ratgeber-Übersicht (Wissen & Praxis)

Uli Pötter
Ulis Tipp: Markiere Einträge mit Tags (z. B. #fokus, #idee, #dankbar) – so findest du später alles in Sekunden wieder.

Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

  • Zu hohe Einstiegshürde: Statt 30 Minuten → 5 Minuten. Steigern später.
  • Alles-oder-nichts: Ausgelassenen Tag ignorieren; einfach morgen weitermachen.
  • Kein Fokus: Pro Session 1–2 Leitfragen statt „alles auf einmal“.
  • Nur Rückblick: Ergänze Zukunftsfokus: „Nächster Mini-Schritt“.
  • Kein Review: Sonntags 10 Minuten Wochenrückblick (Erfolge/Learnings/Next).

Produkte fürs Journaling – was wirklich hilft

Du brauchst nicht viel, aber das Richtige: Ein Setup, das sich gut anfühlt und Hürden senkt. Starte minimal und erweitere, wenn du deinen Stil gefunden hast.

Produktempfehlungen (Amazon):

Analog (empfohlen für Fokus & Tiefe)

  • Notizbuch A5, punktkariert/blanko: genug Platz, flexibel für Text + Skizzen.
  • Stift mit weichem Tintenfluss: flüssig schreiben, kein „Stocken“ → mehr Gedankenfluss.
  • Register/Sticker/Clips: schnelle Orientierung (z. B. Dankbarkeit, Ziele, Projekte).

Digital (schnell & durchsuchbar)

  • Notiz-/Dok-Apps: Templates, Tags, Volltextsuche, Cloud-Sync.
  • Datenschutz: Geräte-Code, ggf. separate App/Ordner mit Passwort.
Einsatz Analog Digital
Tägliche Kurz-Sessions (5–10 Min.) Notizbuch A5 + Gelroller Mobile Notiz-App + Timer
Projekt-/Zieltracking Indexseite, Monatsübersicht Tags, Vorlagen, Aufgaben-Verknüpfung
Recherche & Archiv Einklebsel/QR-Verweise Volltextsuche, Backups
Uli Pötter
Ulis Tipp: Mach’s friktionsfrei: Stift im Notizbuch fixieren, Journal am Schreibplatz lassen, Digital-Variante mit Homescreen-Shortcut. Je weniger Schritte, desto öfter schreibst du.

Integration in den Alltag – Varianten für jedes Ziel

Stress-Journal (Regulation)

3 Spalten: Auslöser · Gedanken/Emotionen · Handlung in 10 Min. Ergebnis: weniger Grübeln, mehr Handlung.

Ziel-Journal (Fokus)

Wochenausblick (Top-3), Tagesfokus (Top-1), Wochenreview (Erfolge/Learnings/Nächster Schritt).

Dankbarkeits-Journal (Balance)

Täglich 3 Dinge + 1 kleine Selbstanerkennung – stärkt Selbstmitgefühl.

Lern-Journal (Transfer)

Nach Projekten/Kursen: Was war neu? Wie setze ich es diese Woche ein? Welche Barriere antizipiere ich?

Wenn du dich tiefer mit Stressbewältigung und Entspannung beschäftigen möchtest, findest du kompakte, verlässliche Informationen im Nationalen Gesundheitsportal (patienten-information.de).

Berufliches Journaling – Klarheit, Prioritäten & Lernkurve

Im Job entfaltet Journaling seine größte Hebelwirkung: klare Prioritäten, weniger Kontextwechsel, saubere Übergaben und messbare Lernfortschritte. Nutze kurze, wiederkehrende Formate und halte sie extrem simpel.

Formate, die funktionieren

  • Tagesfokus (Top-1): „Wenn ich heute nur eine Sache schaffe, dann …“
  • Meeting-Memo: Ziel · 3 Stichpunkte · Next Step (Eigentümer + Datum).
  • Projekt-Log: Entscheidungen, Annahmen, Risiken – als kurze Bullet-Chronik.
  • Retro-Snippet (Freitag, 10 Min.): Was lief gut? Was ändern? Was nächste Woche sichern?

Team-Regeln (leicht & verbindlich)

  • Einheitliches Kürzel/Tagging: #decision, #risk, #handover.
  • Übergaben: Journal-Snippet in Tickets/Mails verlinken.
  • Archiv: Wöchentliche Sammelseite mit Links zu den Tagen.
Uli Pötter
Ulis Tipp: Blocke dir ein 20-Minuten-Fokusfenster am Vormittag nur fürs Journal + Prioritäten. Dieser „Reset“ spart dir später eine Stunde Kontextchaos.

Journaling vs. andere Reflexionsmethoden

Reflexionsmethoden verfolgen dasselbe Ziel: Bewusstsein schaffen und Handlungen ausrichten. Sie unterscheiden sich in Struktur, Tiefe und Anwendungsfeldern.

Journaling – flexibel und alltagstauglich

Vielseitig einsetzbar (Stress, Ziele, Kreativität), geringe Einstiegshürde, zeitlich skalierbar. Ideal für Prävention und Selbstführung.

Meditation/Achtsamkeit – körpernah und präsent

Weniger Sprache, mehr Wahrnehmung. Stärkt Emotionsregulation und Fokus, lässt sich hervorragend mit Journaling kombinieren (z. B. „Atem 3 Min. + 5 Min. Schreiben“).

Meditation im Freien
© Marcin - adobe.com

Coaching/Therapie – geführt und zielgerichtet

Professionelle Begleitung, tiefere Musterarbeit. Journaling dient hier als Hausaufgabe und Transferanker.

Zusammengefasst:

  • Journaling: flexibel, niedrigschwellig, selbstgeführt – ideal für Alltag & Prävention
  • Meditation: präsent, nervlich ausgleichend – stark in Kombination mit kurzem Schreiben
  • Coaching/Therapie: tiefgehend, begleitet – Journaling als Brücke zwischen Sitzungen

Eine smarte Kombination – z. B. 3 Minuten Atem + 10 Minuten Journaling – liefert oft die beste Wirkung bei minimalem Zeitaufwand.

Journaling-Prompts und kognitive „Trigger“ – Unterschiede & Gemeinsamkeiten

Oft werden Prompts (gezielte Fragen) und kognitive Trigger (Auslöser für Grübelschleifen) vermischt. Beides beeinflusst Stimmung, Fokus und Verhalten – hat aber unterschiedliche Funktionen.

Was sind Prompts?

Prompts sind gezielte Leitfragen, die Aufmerksamkeit lenken (z. B. „Was ist heute eine Priorität?“). Ziel ist Struktur und Handlungsimpuls.

Was sind kognitive Trigger?

Trigger sind Auslöser für Grübeln/Stress (z. B. Mails, Social-Media, Konflikte). Sie entziehen Fokus. Schreiben hilft, sie zu benennen und zu entkräften.

Gemeinsamkeiten

  • Beide wirken über Aufmerksamkeitslenkung und beeinflussen Emotion/Handlung.
  • Beide lassen sich durch bewusste Sprache steuern („Was ist hilfreich?“).

Unterschiede

Aspekt Prompts Kognitive Trigger
Funktion Strukturieren, fokussieren, entscheiden Ablenken, belasten, Grübeln aktivieren
Beispiel „Was ist heute mein Top-1?“ Ping-Töne, Social-Feed, unklare To-Dos
Intervention Täglich 1–2 Leitfragen + Mini-Action Trigger benennen → 10-Min.-Plan → Timer starten
Uli Pötter
Ulis Tipp: Wenn dich ein Trigger erwischt, schreibe 60 Sekunden lang eine Quick-Liste: „Fakt · Gedanke · 10-Min-Schritt“. Dann sofort starten.

Grenzen des Journalings – was es kann und was nicht

Journaling ist ein starkes Reflexions- und Selbstführungs-Tool – ersetzt aber keine Therapie, keine Diagnostik und keine fachliche Beratung. Diese Punkte solltest du im Blick behalten:

Inhaltliche & methodische Grenzen

  • Keine klinische Behandlung: Bei anhaltender Niedergeschlagenheit, Trauma-Folgen oder Angststörungen wende dich an Ärzt:innen/Therapeut:innen.
  • Trigger-Gefahr beim expressiven Schreiben: Dosiere Dauer und Tiefe (z. B. 10–15 Min., anschließender Abschluss-Satz).
  • Over-Journaling: Zu viel Analyse kann Handeln blockieren. Faustregel: 1 Einsicht → 1 Mini-Action.
  • Datenschutz: Sensible Inhalte sichern (Passcode/abgeschlossener Ort); bei digitalen Tools Backup & Verschlüsselung prüfen.

Organisatorische Stolpersteine

  • Zu hohe Hürde: Starte klein (5 Minuten, 1 Frage). Konstanz schlägt Umfang.
  • Kein Review: Ohne wöchentliche Sichtung versandet der Nutzen.
  • Kein Transfer: Aus Einsichten werden erst durch konkrete nächste Schritte Ergebnisse.
Uli Pötter
Ulis Tipp: Schließe jede Session mit einem Satz: „Was nehme ich mit?“ + einer Mini-Action. So wird Reflexion automatisch zu Umsetzung.

Journaling vs. klassisches Tagebuchschreiben – Unterschiede & Gemeinsamkeiten

Oft wird Journaling mit dem klassischen Tagebuchschreiben verwechselt. Beide beruhen zwar auf dem Prinzip des Schreibens als Ausdrucksform, verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele und Strukturen. Während das Tagebuch eher rückblickend und emotional ist, arbeitet das Journaling zielgerichtet, reflektierend und lösungsorientiert. Beide Methoden können sich wunderbar ergänzen – je nach Bedürfnis und Situation.

Das klassische Tagebuch – Ausdruck und Verarbeitung

Das Tagebuch dient in erster Linie der Selbstentlastung und emotionalen Verarbeitung. Es ist persönlich, frei, oft ungefiltert und erzählt die Ereignisse eines Tages in chronologischer Reihenfolge. Durch das Schreiben wird Stress abgebaut, Erlebtes wird verständlicher und Gefühle finden Raum – ohne Bewertung oder Zielvorgabe. Es fördert emotionale Authentizität, eignet sich aber weniger für strukturierte Zielarbeit.

Journaling – Fokus und Selbstführung

Journaling ist fokussierter, strukturierter und absichtsvoller. Es nutzt gezielte Fragen (Prompts), Methoden und Formate, um Klarheit, Handlung und Achtsamkeit zu fördern. Statt reiner Verarbeitung steht beim Journaling der Transfer in den Alltag im Vordergrund: aus Gedanken werden Erkenntnisse, aus Erkenntnissen konkrete Schritte. Dadurch wird es zu einem wirkungsvollen Tool für persönliche Entwicklung, Resilienz und Stressmanagement.

Aspekt Klassisches Tagebuch Journaling
Ziel Emotionen ausdrücken, Erlebnisse festhalten Selbstreflexion, Klarheit, Handlung
Struktur Frei, chronologisch, erzählerisch Gezielte Fragen, Themen oder Formate
Zeitbezug Vergangenheitsorientiert (Tagesrückblick) Gegenwarts- und Zukunftsorientiert (Fokus, Ziele)
Sprache Freies Schreiben, Erzählstil Kurz, fokussiert, oft stichpunktartig
Wirkung Emotionale Entlastung, Selbstausdruck Klarheit, Fokus, Selbstführung
Einsatz Privat, zur Verarbeitung von Erlebnissen Alltag, Coaching, persönliche Entwicklung
Uli Pötter
Ulis Tipp: Nutze beide Formen: Journaling für Struktur und Ziele, klassisches Tagebuch für Emotion und Tiefe. So verbindest du Kopf und Herz – und stärkst deine Selbstreflexion nachhaltig.

Wenn du tiefer in das Thema Schreibtherapie und ihre Wirkung auf mentale Gesundheit eintauchen möchtest, findest du fundierte Beiträge auf apa.org – Writing and Mental Health (Englisch, American Psychological Association).

Fazit – kleines Tool, große Wirkung

Journaling verbindet Klarheit, Achtsamkeit und Handlungsorientierung. Mit wenigen, klaren Fragen schenkst du dir täglich Fokus und innere Ruhe. Entscheidend ist nicht Perfektion, sondern Regelmäßigkeit und ein sanfter Rahmen. Schon 10–15 Minuten pro Anwendung – oder mehrere Mini-Rituale über den Tag – können spürbar Stress senken und deine Ziele voranbringen.

Weitere Impulse zu Schreibmethoden und Selbstorganisation findest du in unserem Ratgeber-Bereich.

Häufige Fragen (FAQ) zum Journaling

1. Was ist der Unterschied zwischen Journaling und Tagebuchschreiben?
Beim Journaling schreibst du mit Absicht und Struktur – es geht um Klarheit, Fokus und Reflexion. Ein Tagebuch dient meist dem freien Erzählen von Erlebnissen.
2. Wie oft sollte man Journaling machen?
Ideal sind 4–5 Sitzungen pro Woche. Schon 5–10 Minuten täglich reichen, um langfristige Effekte auf Stress und Fokus zu erzielen.
3. Welche Zeit ist am besten zum Journaling?
Am Morgen („Morning Pages“) startest du klarer in den Tag. Am Abend („Reflexionsjournal“) verarbeitest du Erlebnisse besser und findest leichter Ruhe.
4. Kann Journaling Stress und Ängste wirklich reduzieren?
Ja. Studien zeigen, dass regelmäßiges Schreiben die Aktivität des Stresszentrums (Amygdala) senken und die Selbstregulation im Präfrontalkortex stärken kann.
5. Was brauche ich zum Start?
Ein Notizbuch, einen Stift – oder eine einfache Textdatei. Wichtiger als das Medium ist, dass du dich sicher und ungestört fühlst.
6. Welche Methode ist die beste für Einsteiger:innen?
Beginne mit Dankbarkeits- oder Fokusjournal: drei Dinge, für die du dankbar bist, plus eine klare Tagesabsicht. Das lässt sich leicht umsetzen.
7. Wie wirkt Journaling im Gehirn?
Es aktiviert präfrontale Areale, die für Planung, Sprache und Selbststeuerung zuständig sind – und hemmt limbische Stressreaktionen. Dadurch entsteht mehr Ruhe und Übersicht.
8. Kann ich Journaling auch digital machen?
Ja, viele nutzen Apps oder digitale Notizen. Achte auf Datenschutz (Passwort/Cloud). Analoges Schreiben wirkt oft vertiefender, da motorische Prozesse stärker eingebunden sind.
9. Wie kann ich dranbleiben?
Richte dir feste Zeitfenster ein, verwende kleine Routinen (z. B. Tee + Musik) und setze Miniziele („5 Minuten täglich“). Konsistenz ist wichtiger als Umfang.
10. Kann Journaling therapeutische Prozesse unterstützen?
Ja – viele Coaches und Therapeut:innen nutzen Journaling als Ergänzung. Es vertieft Sitzungsinhalte und stärkt die Selbstreflexion. Bei schweren Themen sollte es begleitet erfolgen.

Quellen & weiterführende Literatur

  • Pennebaker, J. W., Smyth, J. M. (2016): Opening Up by Writing It Down. Guilford Press.
  • Frattaroli, J. (2006): Experimental disclosure and its moderators: a meta-analysis. Psychol Bull 132(6):823-865.
  • Seligman, M. E. P. et al. (2005): Positive psychology progress. Am Psychol 60(5):410-421.
  • Baumeister, R. F. et al. (2007): The strength model of self-control. Curr Dir Psychol Sci 16(6):351-355.
  • DGPPN/ÄZQ (Abruf: 11.2025): Patienteninfos Stressbewältigung. https://www.patienten-information.de/
Über den Autor
Autorenbild Ulrich Pötter
Ulrich Pötter

Der Autor Ulrich Pötter ist selbst staatlich anerkannter Therapeut und Präventionsexperte. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit innovativen Ausbildungskonzepten in den Bereichen Massage, Fitness, Wellness, Heilpraktik und Prävention. Er hat fünf professionelle Akademien gegründet, bei denen er auch heute noch Geschäftsführer und Direktor ist.

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vor einer Woche
Eine Super informatives Seminar, welches mal kein Einschlafpotential hatte. Was könnt ihr besser machen? Das wisst ihr selbst am besten, von meiner Seite aus gibt es da nichts! Es war einfach, spitze!!!!! Danke an Ralf, Ulli und Team
Frank Desens
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vor 2 Wochen
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vor 2 Wochen
Tolles Seminar. Macht unglaublich viel Spaß. Alle Inhalte werden sehr verständlich erkläert und der praktische Teil hilft sehr gut sich auf die kommende Prüfung und späteren Berufseinstieg in die Massagewelt vorzubereiten.
Anja Koch
Profilbild von Sabine M.
vor 2 Monaten
Ich habe den Lehrgang Aromatherapie (online) gemacht. Dieser bestand leider nur aus lesen! Mir haben einfach Videos oder gesprochene Vorträge zu praktischen Anwendungen gefehlt - und um den Lehrgang einfach auch „spannender“ zu gestalten. Dazwischen, für mein Empfinden, zu viel Anatomie oder Themen, die dem eigentlichen Thema Raum nehmen. Natürlich konnte ich einiges lernen und Informationen sammeln, aber das könnte man über Bücher auch erarbeiten. Hab mir ehrlich gesagt mehr erwartet für diesen Preis. Aber es liegt ja immer alles im Auge des Betrachters.
Sabine M.
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vor 4 Monaten
Der online Kurs war sehr interessant und informativ. Es wurden alle Fragen sofort und kompetent beantwortet. Der Ablauf war sehr strukturiert und auch die Pausen wurden eingehalten. Die Dozenten haben sich abgewechselt und somit mehr Abwechslung rein zu bringen, was sehr gut gelungen ist. Ich habe sehr viel neues gelernt und es wurde alles sehr anschaulich erklärt und wiederholt.
Tagesmutti Schreiber