Was macht der Heilpraktiker?
Der Heilpraktiker gilt als Profi im Bereich der alternativen Heilkunde. Dies bezieht sich auf zahlreiche Gebiete, angefangen bei der Aromatherapie über Massagen bis hin zu Ausleitungsverfahren. Heilpraktiker arbeiten dabei entweder in der eigenen Praxis oder aber in Gesundheitszentren sowie als Teil eines Unternehmens im Bereich der präventiven und alternativen Anwendungen. Was genau ein Heilpraktiker macht, wie Du Heilpraktiker werden kannst und welche Voraussetzungen ein Heilpraktiker erfüllen muss, wir verraten es Dir in unserem heutigen Beitrag.
Wichtiges vorab:
- Der Heilpraktiker ist innerhalb von Deutschland im Bereich der Naturheilkunde sehr gefragt
- Heilpraktiker ergänzen die klassische Medizin durch alternative Behandlungskonzepte
- Um Heilpraktiker zu werden, musst Du eine amtsärztliche Prüfung beim Gesundheitsamt bestanden haben
Beruf Heilpraktiker – was nun?
Der Beruf Heilpraktiker genießt einen guten Ruf innerhalb von Deutschland. Dabei stellt sich jedoch immer wieder die Frage, was macht ein Heilpraktiker eigentlich? Kurz gesagt bedeutet Heilpraktiker sein, dass Du in dem heilkundlichen Bereich tätig bist. Das bedeutet, Du beherrschst die verschiedenen alternativen Methoden, mit denen präventiv, kurativ und rehabilitativ verschiedene Zielgruppen behandelt werden dürfen. Du stellst im Rahmen Deiner Heilpraktiker Arbeit Diagnosen und behandelst die unterschiedlichsten Krankheiten. Dafür bedient sich der Heilpraktiker immer den Verfahren aus der Naturheilkunde und der alternativen Medizin. Damit stellt ein Heilpraktiker eine Alternative und eine Ergänzung zum Angebot der klassischen medizinischen Konzepte darin.
Was darf ein Heilpraktiker nicht?
Die Grenzen des Heilpraktikers sind klar gesetzlich geregelt. Dafür gibt es das Heilpraktikergesetz, welches die Voraussetzungen beinhaltet, um als Heilpraktiker arbeiten und sich Heilpraktiker nennen zu dürfen. Die Berufsbezeichnung ist innerhalb von Deutschland geschützt und darf erst dann getragen werden, wenn Du eine amtsärztliche Überprüfung absolviert und bestanden hast. Eine solche Heilpraktikerprüfung befähigt Dich im Anschluss, als Heilpraktiker arbeiten zu dürfen und Dich als solcher zu bezeichnen. Heilpraktiker sind dennoch keine Ärzte, das heißt, Du darfst nur im Rahmen Deiner Heilpraktiker Arbeit Diagnosen stellen und nicht allgemein. Auch das Behandeln von Infektionskrankheiten oder schweren Krankheitsbildern ist einem Heilpraktiker strikt untersagt. Ferner gibt es strenge Regeln im Bezug auf die Behandlung von Schwangeren, Sucht-Erkrankten und Personen, die dringend eine ärztliche Therapie benötigen.
Was ist der Tätigkeitsbereich eines Heilpraktikers?
Ein Heilpraktiker darf im Rahmen der alternativen Methoden und der Naturheilkunde aktiv werden. Dazu zählen unter anderem:
- Wellness- und Präventionsmassagen
- Akupunktur/Akupressur
- Ausleitungsverfahren
- Diäten und Ernährungs-Umstellungen (zum Beispiel Hildegard von Bingen)
- Aromatherapie
- Schröpfen
- Kneipp-Kuren
- Phytotherapie
- Bachblütentherapie
- Aura-Soma-Therapie
- TCM
- Chiropraktik
- Craniosacral-Therapie
- Heilfasten
- Reflexonen-Anwendungen
- Triggerpunktstimulationen
- Globuli
- Homöopathie
- Hypnose
- Tai-Chi, Pilates, Qigong oder andere Entspannungsmethoden
- Meridianlehre
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Welche Ausbildung braucht der Heilpraktiker?
Die Ausbildung zum Heilpraktiker kann verschieden absolviert werden. Es gibt unterschiedliche Heilpraktikerschulen, welche wechselnde Lehrgangsformen anbieten. So könntest Du unter Umständen eine Teilzeit-Lehrgang als berufsbegleitende Variante belegen oder Du entscheidest Dich für eine Vollzeitausbildung. Weiterhin gibt es die Wahl zwischen einem Präsenzkurs an einer Heilpraktikerschule, welcher etwa 4-16 Monate dauert oder die flexibel sowie moderne Möglichkeit ein Fernstudium zum Heilpraktiker zu nutzen. Hier lernst Du bei freier Zeiteinteilung und ortsungebunden alle wesentlichen Inhalte rund um den Beruf Heilpraktiker, um Dich auf die finale amtsärztliche Überprüfung beim Gesundheitsamt vorzubereiten. Achte darauf, dass Du immer einen renommierten Anbieter wählst und Dich für ein Bildungsinstitut entscheidest, welches durch positive Rezensionen, Erfahrung und eine TÜV-Zertifizierung überzeugen kann.
Welche Aufgaben hat ein Heilpraktiker?
Die Hauptaufgabe des Heilpraktikers ist eine Behandlung von seelischen und körperlichen Beschwerden mit einem ganzheitlichen Ansatz. Ein Heilpraktiker sieht den Organismus des Menschen dabei als Gesamtsystem aus Körper, Geist und Seele, sodass er sämtliche Leiden und Erkrankungen als Störung dieses System betrachtet und entsprechend therapieren möchte. Um die Dysbalancen zuerkennen und aufzuheben, arbeitet der Heilpraktiker mit einer ausführlichen Anamnese, der dazugehörigen Diagnose für seine eigenen Zwecke und einer individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie. Hier grenzt sich der Heilpraktiker natürlich von einem Mediziner ab, weil er sich ausschließlich der alternativen Heilmethode bedienen darf. Die Arbeit beginnt mit der ersten Untersuchung, in welcher ein Heilpraktiker den Patienten nach seinen Beschwerden, dem Unwohlsein oder auch Vorerkrankungen und den allgemeinen Lebensumständen befragen werden. Die erste Untersuchung beinhaltet wiederum eine allgemeine Befundung, indem der Heilpraktiker den Gesamtzustand des Patienten einordnen möchte. So werden der Bewegungsapparat und die sichtbaren Anzeichen einer potenziellen Erkrankung festgehalten. Auch abhorchen, Blutuntersuchungen oder Reflex-Tests könnten einen ersten Besuch beim Heilpraktiker begleiten. Mit den Erkenntnissen, die der Heilpraktiker sammelt, kann er für sich eine Diagnose stellen und den Patienten eine passende Therapie erarbeiten. Hier beruft er sich auf ein breitgefächertes Spektrum an naturheilkundlichen Konzepten und Behandlungsformen.
Wichtig: Um entsprechende Behandlungen anwenden zu können, muss Du in jedem der Bereiche eine Zusatzqualifikation erworben haben. Das bedeutet, es reicht nicht aus, nur eine Heilpraktikerprüfung erfolgreich abzuschließen, um zum Beispiel Kinesiologie oder Chiropraktik einzusetzen. Hier musst Du obendrein entsprechende Lehrgänge für jene Methoden belegt und erfolgreich beendet haben, damit Du eine fachkundige und gewinnbringende Behandlung in Aussicht stellst.
Wo arbeitet ein Heilpraktiker?
Viele Heilpraktiker sind selbstständig und arbeiten in ihrer eigenen Heilpraktiker Praxis. Hier können sie den eigenen Kundenstamm aufbauen und bestmöglich betreuen. Um sich als Heilpraktiker selbstständig zu machen, solltest Du allerdings einige Vorkenntnisse im Bereich der Existenzgründung besitzen und mit der notwendigen Planung an die Selbstständigkeit herantreten. Alternativ könntest Du auch als Angestellter Heilpraktiker in einer bestehenden Praxis arbeiten oder beides miteinander kombinieren. Gerade zu Beginn könnte es sinnvoll sein, sich durch eine Festanstellung als Heilpraktiker eine sichere Einnahmequelle zu schaffen, während Du zugleich durch die Existenzgründung als Heilpraktiker nach und nach Erfahrungen sammelst und neue Kunden gewinnst, um später ausschließlich in der eigenen Praxis als Heilpraktiker aktiv zu sein. Übrigens, Angestellte müssen nicht immer in einer Heilpraktikerpraxis arbeiten. Es wäre auch denkbar, dass Du einen artverwandten Beruf, als Kooperationspartner wählst, zum Beispiel Heilpraktiker und Physiotherapeuten oder auch Heilpraktiker und Ärzte als feste Kombination aus beiden Bereichen (alternativ Medizin und klassische Medizin), wodurch die Patienten eine umfassende Betreuung erhalten würden. Weiterhin suchen oftmals verschiedene Praxen im Bereich der Rehabilitation und Prävention nach Personen, die gerne als Angestellter in die Praxis einsteigen möchten.
Wie ist der Rechtsstatus des Heilpraktikers?
Wie bereits erwähnt, ist die rechtliche Grundlage des Heilpraktikers durch das Heilpraktikergesetz fest geregelt. Innerhalb der Gesetzesgrundlage geht es um die Ausübung der Tätigkeit, die eine staatliche Erlaubnis erfordert, welche Du erst durch das erfolgreiche Bestehen einer amtsärztlichen Prüfung erhältst. Die Heilpraktikerprüfung ist somit Deine Eintrittskarte, um als Heilpraktiker in Deutschland arbeiten zu dürfen. Dann bist Du berechtigt, die Naturheilkunde ohne entsprechende Approbation, eine medizinische Ausbildung und einen Doktor, auszuüben. Das Heilpraktikergesetz ist aber nur die Basis Deiner Arbeit als Heilpraktiker, denn es gibt noch zahlreiche andere Gesetze, die Deine Befugnisse und die Grenzen des Heilpraktikers festlegen. Dazu zählen zum Beispiel das Infektionsgesetz, bei dem es um die Erkrankungen geht, bei dem ein Heilpraktiker nicht behandeln darf. Das Arzneimittelgesetz, welches Dir verbietet, Betäubungsmittel und Medikamente zu verordnen und andere wesentliche Gesetzesgrundlagen.
Hinweis: Heilpraktiker dürfen auch keine Straftaten untersuchen, den Tod nicht feststellen, nicht Röntgen und keine Zahnheilkunde sowie Geburtshilfe leisten.
Welche Berufsaussichten hat der Heilpraktiker?
Als Heilpraktiker arbeiten, gestaltet sich in Deutschland gar nicht so schwierig, denn die Tätigkeit konnte in den letzten Jahren Beliebtheit erhalten. Immer mehr Personen entscheiden sich für einen Besuch beim Heilpraktiker und nehmen die alternativen Konzepte in Anspruch. Weiterhin erweist sich die klassische Medizin fortwährend offener gegenüber den alternativen Heilkunden, was wieder neue berufliche Perspektiven für Heilpraktiker geschaffen hat. Ein Heilpraktiker arbeitet also heutzutage nicht mehr nur in den Rehazentren, Therapiecentren sondern auch in Arztpraxen oder in Kooperationen mit Ärzten sowie Krankenhäusern. Wenngleich viele Heilpraktiker noch immer selbstständig sind, erweisen sich die Berufsaussichten für Heilpraktiker zunehmend positiv zu bewerten. Ein selbstständiger Heilpraktiker muss hierbei natürlich mit der Konkurrenz rechnen und sollte daher immer auf die Wettbewerbsfähigkeit und eine potenzielle Spezialisierung Wert legen, um sich mit bestimmten Behandlungsgebieten intensiv zu beschäftigen und diese in seinem Leistungsspektrum hervorzuheben.
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Was verdient Heilpraktiker?
Selbstständig als Heilpraktiker bedeutet auch, Du hast kein geregeltes Einkommen, sodass sich hier keine festen Aussagen über Deine Einkommenshöhe treffen lassen. Im Schnitt verdienen Heilpraktiker rund 2600 brutto monatlich. Die einzelnen Gehälter für jeden Experten sind dabei abhängig von unterschiedlichen Kriterien wie der Berufserfahrung, der Art der Tätigkeit (selbstständig oder angestellt), dem Geschlecht, den Fachkompetenzen ( bist Du zum Beispiel auf gewisse Bereiche spezialisiert oder bietest Du eher allgemeine Anwendungen an) oder andere Punkte an.
Wie kann ich Heilpraktiker werden?
Wenn Du Heilpraktiker werden willst, brauchst Du die passenden Grundkenntnisse, um Dich gut vorbereitet für die amtsärztliche Prüfung anzumelden. Dieses Wissen erhältst Du am besten durch eine entsprechende Heilpraktiker Ausbildung.
An der SWAV bieten wir Dir Gelegenheit, Dich online für die amtsärztliche Prüfung vorzubereiten. Du kannst die Heilpraktiker/in Online-Ausbildung 100% ohne Vorkenntnisse starten, ein beruflicher Abschluss (= Vorberuf) ist nicht notwendig. Sofern Du jedoch schon aus dem Fitness-, Wellness-, Massage- oder Präventionsbereich kommst, ist die Heilpraktiker/in Ausbildung besonders gut geeignet, weil Du nun viele Techniken, die Du vorher nur vorbeugend am Kunden ausgeführt hast, auch therapeutisch am Patienten einsetzen und sogar mit den privaten Krankenkassen (PKV) abrechnen dürftest. Selbstverständlich erwartet Dich auch noch nach bestandener MC-Online-Prüfung ein hochwertiges Zertifikat.
Fakten Online-Kurs Heilpraktiker/in bei der SWAV
- Kurze, kompakte Ausbildungsdauer (Sie lernen, wann Sie wollen)
- Absolvierbar in mindestens 10 Tagen, maximal 12 Monaten
- Keine Präsenztage nötig - Ausbildung 100% online (Die amtsärztliche Prüfung muss im Anschluss in Präsenz ausgeführt werden)
- Hochwertiges Zertifikat zum Abschluss (optimale Anerkennung)
- Gleiche Wertigkeit & Anerkennung wie unsere Präsenzausbildung
- Nur 999€ für die gesamte Ausbildung, keine versteckten Kosten
- TÜV-zertifizierte Akademie, das bedeutet, 1A Qualität und Service
- Absolut ohne Vorkenntnisse und in jedem Alter starten - los gehts!
Nach der Ausbildung brauchst Du dann nur noch die amtsärztliche Prüfung beim Gesundheitsamt belegen und bestehen, um endgültig als Heilpraktiker arbeiten zu dürfen.
Du siehst schon, der Heilpraktiker Beruf ist vielfältig und eröffnet Dir viele unterschiedliche Möglichkeiten, im Bereich der Naturheilkunde aktiv zu werden.
Der Autor Ulrich Pötter ist selbst staatlich anerkannter Therapeut und Präventionsexperte. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit innovativen Ausbildungskonzepten in den Bereichen Massage, Fitness, Wellness, Heilpraktik und Prävention. Er hat fünf professionelle Akademien gegründet, bei denen er auch heute noch Geschäftsführer und Direktor ist. Im Mittelpunkt der Akademiearbeit steht vorrangig die professionelle Dienstleistung am Kunden, die individuell, zielorientiert und nachhaltig sein muss, um die internen Qualitätsvorgaben zu erfüllen.