Thermalbäder - Entspannung durch heiße Quellen
Die Kraft thermischer Quellen weiß die Menschheit schon seit Jahrtausenden zu schätzen. Auch im boomenden Wellness-Bereich sind Thermalbäder beliebt, sodass sich zahlreiche Entwicklungschancen für Absolventen der SWAV-Akademie ergeben.
Neben klassischen Massagen erfreuen sich in der modernen Spa- und Wellness-Kultur auch Thermalbäder großer Beliebtheit. Das liegt nicht nur an der wohltuenden Wärme des Wassers, sondern auch an den darin gelösten Mineralien, deren heilende Wirkung schon den antiken Hochkulturen bekannt war. Immer mehr Wellness-Zentren stützen sich auf ein ganzheitliches Angebot aus Thermalbädern, Massagen und Saunaanwendungen - eine ideale Arbeitsumgebung für Absolventen der SWAV-Akademie.
Wie entstehen Thermalquellen?
Thermalbäder finden sich im Grunde überall dort, wo Thermalwasser aus natürlichen Quellen durch das Gestein an die Oberfläche tritt. Bevor es allerdings so weit ist, muss das Wasser aus dem Schoß der Erde einen langen Weg zurücklegen, denn bei Thermalwasser handelt es sich um Niederschlagswasser, das bereits vor Jahrzehnten, Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden auf die Erdoberfläche niedergegangen ist und sich über diese langen Zeiträume einen Weg ins Erdinnere gesucht hat. Während das Wasser verschiedenste durchlässige Gesteinsschichten durchsickert, nimmt es Mineralien und Spurenelemente der lokalen Gesteine auf. Damit weist das Wasser jeder natürlichen Thermalquelle eine individuelle Mineralienzusammensetzung auf, die dem Thermalwasser seine entspannenden und mitunter heilenden Eigenschaften verleiht.
Neben der Anreicherung mit Mineralien findet im Verlauf des Versickerungsprozesses auch eine Erwärmung statt, deren Grad mit der zunehmenden Nähe zum Erdinneren ansteigt. Genau genommen erhöht sich die Temperatur alle 33-35 Meter um ein Grad Celsius. Erreicht das Wasser eine undurchlässige Gesteinsschicht, sammelt es sich und bahnt sich auf dem Weg des geringsten Widerstands den Weg zurück an die Oberfläche. An Orten wie Aachen, Budapest und auf Island tritt es schließlich dampfend hervor, sodass es vor Ort gleich aufbereitet und genutzt werden kann. Andernorts, wie beispielsweise in der Region um Erding, nutzt man Tiefbohrungen, um die Untergrundreservoires anzuzapfen.
Verwendung von Thermalwasser
Damit sich das mineralische Wasser Thermalwasser nennen darf, muss es mit einer Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius aus dem Boden kommen. Wird diese Quellaustrittstemperatur nicht erreicht, kann das Wasser lediglich als Quell- oder Heilwasser bezeichnet werden. Damit ein Bad in der Therme sein volles Wirkungspotenzial entfalten kann, sollte die Badetemperatur deutlich höher liegen. Wie schon in der römischen Antike, in der man das Thermalwasser durch eine holzbefeuerte Fußbodenheizung erwärmte, wird das frische Wasser auch heute noch auf Temperaturen von ca. 40 Grad Celsius erhitzt.
Worauf beruht die Wirkung von Thermalbädern?
In der Fachwelt führt man die Wirksamkeit von Thermalbädern auf drei grundlegende Wirkungskomponenten zurück. Die gewichtigste Rolle spielt die mechanische Komponente, die durch den hydrostatischen Druck, den Reibungswiderstand im Wasser sowie den Auftrieb repräsentiert wird. In Kombination mit der thermischen Wärmewirkung präsentiert sich das Thermalbad als ideale Wellness-Anwendung, um den Alltagsstress loszuwerden und Körper und Geist in Einklang zu bringen. Die dritte wichtige Säule ist die chemische Komponente, die die Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper und den im Wasser gelösten Mineralen beschreibt.
Thermalwasser ist nicht gleich Thermalwasser
Das Alleinstellungsmerkmal jeder Thermalquelle ist ihre chemische Zusammensetzung. Prinzipiell lassen sich in diesem Zusammenhang fünf Typen nach ihren dominierenden Bestandteilen unterscheiden:
- Kalziumbad
- Magnesiumbad
- Schwefelbad
- Radonbad
- Solebad
Schwefelbad
Schwefelbäder fördern die Durchblutung und können sich damit positiv auf Rheuma, Gelenkerkrankungen und Durchblutungsstörungen auswirken. Überdies werden auch die Reduktion der Infektanfälligkeit sowie die Entschlackung und Entgiftung mit dem Nichtmetall in Verbindung gebracht.
Kalziumbad
Kalziumreiche Thermalbäder regen in erster Linie den Stoffwechsel an und werden im therapeutischen Sinne auch zur Bekämpfung von Muskelkrämpfen und ergänzend zur Osteoporosebehandlung eingesetzt. Im Wellness-Bereich schätzt man vor allem den Anti-Aging-Effekt, da Kalzium die Erneuerung der Haut unterstützt
Magnesiumbad
Eine ähnliche Wirkung wie das Kalziumbad entfaltet auch Thermalwasser, das besonders reich an Magnesium ist und häufig im Rahmen eines speziellen Magnesiumbades zur Vorbeugung von Osteoporose Verwendung findet.
Radonbad
Besonders selten sind Thermalquellen, deren Wasser Spuren des radioaktiven Edelgases Radon enthält. Diese Quellen wurden bereits in der Antike hoch geschätzt, zumal dem Edelgas zahlreiche positive Einflüsse nachgesagt werden. Darunter etwa die Linderung von chronisch-degenerativen und chronisch-entzündlichen Krankheiten wie Arthrose, Gicht und Morbus Bechterew.
Solebad
Eine der im Wellness-Bereich beliebtesten Formen des Thermalbads ist das Solebad. Die Mindestkonzentration von 1,4 Gramm Salz pro Liter Wasser unterstützt den Körper bei der Entschlackung, fördert die Durchblutung und führt zu einer glatteren und vitaleren Haut.
Artikelfazit
Der Wellness-Tourismus boomt und viele Thermalbäder erweitern ihr Angebot um entspannende Massagen aller Art. Entsprechend sind unzählige Kur- und Thermalbäder auf der Suche nach passendem Fachpersonal, das diesen Mehrwert vor Ort erbringen kann - ideale Bedingungen für ausgebildete Fachkräfte im Bereich Massage, Wellness und Prävention.